Wer sich mit dem Bau einer Biogasanlage bzw. eines Blockheizkraftwerks (BHKW) beschäftigt, stößt in jedem Fall auf dieses Thema: die Be- und Entlüftung im Maschinenraum. Das Zuführen und Abführen von Luft gehört zu den wichtigsten Komponenten einer Biogasanlage und erfordert deswegen eine umfassende Planung. Auf welche Faktoren Sie als Anlagenbetreiber unbedingt achten sollten und wie Belüftung und Entlüftung im Maschinenraum optimal funktionieren, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Luft im Maschinenraum – so funktioniert es
Generell kann eine Biogasanlage nur dann reibungslos funktionieren, wenn die Möglichkeiten zur Belüftung und zur Entlüftung gegeben sind. So muss die Maschinenraumbelüftung eines BHKWs immer über eine Zu- und Abluftanlage verfügen. Die Ursache dafür liegt in zwei Faktoren. Zum einen strahlt eine aktive Biogasanlage immer Wärme ab und kann schnell überhitzen. Deswegen ist es notwendig, dass diese Abstrahlwärme ohne große Umwege nach draußen ins Freie gelangen kann – die Aufgabe der Entlüftung. Dem gegenüber steht zum anderen der Ansaugfilter der Biogasanlage. Dieser benötigt während des Betriebs einen sogenannten Verbrennungsluftvolumenstrom. Hier ist es die Aufgabe der Belüftung, diesen zuzuführen.
Doch Luftstrom ist nicht gleich Luftstrom. Darum gilt es bereits bei der Konzeption einer Biogasanlage, darauf zu achten, wo Belüftung und Entlüftung zu installieren sind. Wichtig dabei ist, dass ein Luftstrom immer von der Generatorseite ausgehend in Richtung Turboseite des Moduls herzustellen ist. Das bedeutet: Achten Sie darauf, dass die Belüftung im Maschinenraum sich immer auf Seite des Generators befindet, die Entlüftung immer auf der gegenüberliegenden Turboseite. Auf diese Weise sind Zu- und Abluftanlage so platziert, dass Luftströme störungsfrei ihren Weg nach innen respektive nach außen finden können. Für eine optimal funktionierende Biogasanlage ist das entscheidend.
Wie ist die Anlage der Belüftung aufgebaut?
Für eine Biogasanlage ist es extrem wichtig, dass bei der Belüftung drückende Ventilatoren vorhanden sind, d.h. im Maschinenraum muss ein Überdruck herrschen. Nur so können Sie verhindern, dass es zu einer Ansammlung von Schmutz und Staub innerhalb des Raumes kommt. Damit das funktioniert, setzt sich die Zuluftanlage aus den folgenden fünf Komponenten zusammen:
1. Wetterschutzgitter: Das Wettschutzgitter ermöglicht es, dass die Außenluft ohne zusätzlichen Energieaufwand in ein Gebäude gelangen kann. Aerodynamische Lamellen erleichtern durch ihre strömungstechnisch optimierte Anordnung eine gute Belüftung im Maschinenraum.
2. Jalousieklappen: Auch die Jalousieklappen fördern eine energiefreie Zufuhr von Außenluft und begünstigen die optimale Belüftung der Biogasanlage.
3. Filtertaschen: Sie sorgen dafür, dass Schmutzpartikel aus der Luft gefiltert werden und diese die Belüftung im Maschinenraum nicht negativ beeinflussen.
4. Schalldämmkulissen: Keine Frage, eine Biogasanlage arbeitet nicht lautlos. Damit ihre Belüftung sich jedoch nicht zu einer Lärmbelastung entwickelt, sollten Sie jede Zuluftanlage mit einer Schalldämmkulisse ausstatten. Diese reduziert die Geräusche des aktiven BHKWs auf ein Minimum.
5. Zuluftventilator: Der passende Zuluftventilator garantiert, dass der Luftdruck im Maschinenraum immer im Normbereich bleibt, d.h. dass der notwendige Überdruck zu jeder Zeit der Belüftung bestehen bleibt. Regeln lässt sich der Ventilator am besten über einen Raumtemperaturfühler, der zu Beginn des hinteren Drittels des Moduls optimal platziert ist.
Ebenfalls wichtig bei der Belüftung der Biogasanlage im Maschinenraum: Das Ansaugen der Frischluft sollte in jedem Fall von unten erfolgen. So ist kein unerwünschter Wassereintrag in das System möglich. Die Auslegung des Luftvolumenstroms, die ebenfalls zu den Aufgaben der Belüftung gehört, sollte immer im Zusammenhang mit der Oberflächenwärme Ihres BHKW-Moduls und der benötigten Verbrennungsluft erfolgen. Sind diese drei Bereiche optimal aufeinander abgestimmt, so sind optimale Möglichkeiten zur Belüftung im Maschinenraum gegeben.
Wie ist die Anlage der Entlüftung aufgebaut?
Ihre Biogasanlage kann nur dann reibungslos funktionieren, wenn neben der Versorgung mit Zuluft auch die Abluftanlage richtig aufgebaut und installiert ist. Dazu ist es empfehlenswert, dass die Anlage zur Entlüftung über folgende drei Komponenten verfügt:
1. Jalousieklappen: Auch bei der Entlüftung sorgen Jalousieklappen für eine energiefreie Abfuhr der Abstrahlwärme der Biogasanlage nach außen und fördern die optimale Entlüftung des BHKWs.
2. Wetterschutzgitter: Passende Wettschutzgitter ermöglichen es, dass die Abstrahlwärme ohne zusätzlich aufzubringende Energie aus dem Maschinenraum heraus gelangen kann. Auch hier erleichtern aerodynamische Lamellen durch ihre strömungstechnische Optimierung die Entlüftung.
3. Schalldämmkulissen: Dass die Entlüftung einer Biogasanlage ebenfalls für eine Geräuschkulisse im Maschinenraum sorgt, überrascht Sie sicher nicht. Aus diesem Grund sollte auch die Abluftanlage mit einer Schalldämmkulissen ausgestattet sein. Diese sorgt dafür, dass die Arbeit des BHKWs sich nicht zu einer Lärmbelastung entwickelt.
Was sollten Sie beim Bau von Anlagen zur Belüftung und Entlüftung beachten?
Schmutz und Staub sind die Feinde einer jeden Biogasanlage. Deswegen ist es sehr wichtig, dass Sie auf Sauberkeit im Maschinenraum achten. Entsprechende Filtertaschen sorgen dafür, dass Belüftung und Entlüftung ohne großartige Probleme funktionieren. Sollte es dennoch einmal zu einer Verschmutzung im Maschinenraum kommen, so ist es absolut notwendig, dass trotzdem genügend Zuluft durch die Filtertaschen gelangt. Eine regelmäßige Säuberung dieser ist darum angebracht. Außerdem ist es wichtig, dass sowohl die Filtertaschen als auch die Schalldämmkulisse so verbaut sind, dass es nicht zu einem Druckverlust kommt.
Damit die Belüftung und Entlüftung im Maschinenraum der Biogasanlage ohne Beeinträchtigungen ablaufen können, ist auch der Luftstrom von Zu- und Abluft entscheidend. So sollte die Luft immer geradlinig vom Generator bis zur Turboseite durch das Modul strömen. Verfügt Ihre Biogasanlage über eine Dachdurchführung, ist es sinnvoll, auf eine gute Abdichtung zu setzen. Ansonsten kann es zu einem Wassereintrag im Gebäude des BHKW kommen, was die Be- und Entlüftung beeinträchtigt.
Sie haben noch Fragen zur Belüftung und Entlüftung im Maschinenraum? Planen Sie mit uns Ihre Biogas-BHKW-Anlage und lassen Sie sich fachmännisch zum Thema Zu- und Abluftanlage beraten.