Ob Industrie, Gewerbe oder öffentliche Institutionen: Sie alle benötigen Energie in Form von Strom und Wärme – und zwar nicht gerade wenig. Um sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel zu schonen, kommt es für sie darauf an, ein Energieversorgungssystem zu wählen, das möglichst effizient und nachhaltig arbeitet. Mit zu den besten Lösungen zählt hier das BHKW. Nur denken daran die wenigsten. Und das, obwohl ein BHKW eine tolle ressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Energieerzeugungskonzepten ist. Woran das liegt? Weil die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit sich ein BHKW lohnt, in vielen Fällen komplex erscheinen. Dabei ist das kein Herrschaftswissen.
Welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für ein BHKW gelten, welche Fördermittel es gibt und wann sich ein BHKW wirklich lohnt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind die wichtigsten Vorteile eines BHKW?
Blockheizkraftwerke können mit etlichen Vorteilen überzeugen, die gerade für Großverbraucher von Energie, wie Stadtwerke oder Industriebetriebe, interessant sind: Als Systeme der Kraft-Wärme-Kopplung produzieren sie Strom und Wärme gleichzeitig. So kann der Betreiber eines BHKWs mit nur einem System von gleich zwei Energieformen profitieren. Hinzu kommt, dass Blockheizkraftwerke eine besonders effektive Nutzung des Brennstoffs gewährleisten. Das reduziert den Bedarf an natürlichen Ressourcen deutlich und minimiert auf diese Weise den CO2-Ausstoß. Neben fossilen Energieträgern, vor allem Erdgas, lassen sich auch erneuerbare Energieträger wie z.B. Biomasse oder daraus entstehendes Biogas besonders gut als Brennstoffe verwenden. Somit leisten Blockheizkraftwerke einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und schonen die Ressourcen der Erde. Um ein BHKW jedoch wirklich effizient nutzen zu können, müssen ein paar Voraussetzungen gegeben sein.
Welche BHKW-Voraussetzungen sollten grundsätzlich Beachtung finden?
Arbeitet ein Unternehmen beispielsweise im Schichtbetrieb, unterliegt der Energiebedarf an Strom und Wärme über den Tag und die Woche verteilt nur geringen Schwankungen. Er ist somit gleichbleibend hoch bzw. sollte es sein. Für die Wirtschaftlichkeit einer BHKW-Anlage ist das ein großer Vorteil, arbeitet sie doch genau dann produktiv, wenn sie so lange wie möglich ohne Unterbrechung laufen und Strom sowie Wärme bereitstellen kann. Als eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein BHKW gilt deswegen: Je höher der konstante Wärme- und Strombedarf, desto besser die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Im Umkehrschluss bedeutet das: Für eine Industrie, die lediglich einen hohen Strombedarf hat, jedoch kaum Wärme für Prozesse benötigt, lohnt sich der Einsatz eines BHKWs in der Regel nicht.
Neben der Anwendung in der Industrie kommen BHKW-Anlagen klassischerweise auch in Wärmenetzen zum Einsatz. Dort herrschen optimale Bedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass das BHKW-Modul nicht überdimensioniert wird. Abhilfe schaffen an dieser Stelle ein Wärmespeicher sowie eine modulare Bauweise, um das Optimum aus dem Gesamtsystem herauszuholen. Denn BHKWs werden meist in Verbindung mit einem Kessel errichtet, der die Spitzenlasten abdeckt.
Dabei ist auch darauf zu achten, dass ein solches Gesamtsystem eine ausreichende Menge an Platz benötigt. Deswegen ist die Kalkulation des Platzbedarfs ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung für ein BHKW.
Welche BHKW-Voraussetzungen muss ein Betreiber erfüllen?
Prinzipiell sollte sich jeder (zukünftige) Betreiber die Investition in ein BHKW und dessen späteren Betrieb zutrauen. Da die Technik des Gasmotors im BHKW etwas komplexer ist, ist an dieser Stelle auch die Wahl des richtigen Servicepartners für die Wirtschaftlichkeit der Anlage wichtig. Denn die regelmäßige Wartung und eine kompetente Betreuung gehören zu den BHKW-Voraussetzungen, um einen reibungslosen Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Außerdem können unnötige Reparaturkosten so schon im Vorfeld vermieden werden.
Wie viel kostet ein BHKW in der Anschaffung?
Die Kosten für ein BHKW hängen unter anderem von seiner Größe und seiner Qualität, von den Anforderungen des Nutzers sowie vom Hersteller ab. Bei Anlagen mit mittelgroßen bis großen Leistungen (also von 500 bis ca. 2.000 kWel) liegen die spezifischen Investitionskosten je nach Liefer- und Leistungsumfang zwischen 500 € und 1.000 € pro installierter elektrischer Leistung. Aber: Spezifische Kosten für eine Anlage, das heißt für ein BHKW-Modul einschließlich der zum Betrieb benötigten Peripherie, können je nach individuellen Anforderungen des Betreibers immer unter- bzw. überschritten werden – Inbetriebnahme und Installation inklusive.
In welcher Höhe liegen die Betriebskosten nach der Einrichtung der Anlage?
Zu den Voraussetzungen für ein BHKW gehört zudem, nicht nur die Anschaffungs- und Installationskosten zu berücksichtigen, sondern auch die Betriebskosten. So sind nach der Inbetriebnahme vor allem auch die Kosten für den Brennstoffeinsatz bzw. den Gasverbrauch sowie sämtliche Kosten für Instandhaltung, Versicherungen, Anlagenbedienung und -verwaltung einzukalkulieren. Bei einer Stromeigennutzung ist zudem eine anteilige EEG-Umlage zu zahlen.
Außerdem könnte in Zukunft ein weiterer Kostenfaktor hinzukommen, der bei den Voraussetzungen für ein BHKW bedacht sein sollte. Denn laut Kohleausstiegsgesetz soll in den Sektoren „Wärme“ und „Verkehr“ ein nationaler CO2-Preis auf das Inverkehrbringen von fossilen Brennstoffen erfolgen. Zwar wird dieser nicht direkt vom Betreiber zu zahlen sein, jedoch kann man davon ausgehen, dass sich dieser Preis unter anderem auf den Erdgaspreis niederschlägt. Inwieweit hier für BHKW-Anlagen ein CO2-Preis zu entrichten ist, lässt sich derzeit noch nicht final sagen.
Welche Fördermittel für ein BHKW gibt es?
Wer ein BHKW betreiben will, muss jedoch nicht nur Geld ausgeben. Denn aufgrund seiner Umweltfreundlichkeit lässt sich mit einem BHKW auch einiges sparen: durch Fördermittel. So legt das KWK-Gesetz eine Strompreisvergütung für Erdgas-BHKW fest. Und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bietet eine Stromvergütung für Biogasanlagen an. Darüber hinaus gibt es über Bafa, Bund und KfW die Möglichkeit, verschiedene bundesweite Einzelmaßnahmen zur Förderung zu nutzen. Und auch die einzelnen Bundesländer haben eigene, individuelle Fördermaßnahmen, von denen Anlagenbetreiber profitieren können. Wer also die Voraussetzungen für ein BHKW prüft, sollte das Thema der Fördermittel unbedingt beachten.
Herausforderung BHKW-Voraussetzungen – wer hilft bei Fragen?
Die vielen verschiedenen Faktoren, die sich auf die Kosten und die Wirtschaftlichkeit eines BHKW auswirken, sind für einen Laien allerdings schwer zu überblicken. Deswegen sollte man sich als (neuer) Anlagenbetreiber – egal ob in der Industrie oder mit öffentlichem Träger – unbedingt einen kompetenten Berater zur Seite holen, der bei der Wahl des richtigen BHKWs hilft. Denn dieser kann durch seine Expertise sicher beurteilen, ob wirklich alle Voraussetzungen für ein BHKW erfüllt werden und welche Anlage die richtige für den jeweiligen Zweck des Betreibers ist.
Sie haben noch Fragen zu den Voraussetzungen für ein BHKW? Planen Sie mit uns Ihre BHKW-Anlage und lassen Sie sich fachmännisch zum Thema beraten.