Strom wird heute nach wie vor neben erneuerbaren Energien überwiegend über konservative Energieträger wie Kohlekraft und Kernenergie erzeugt. Gleichzeitig stammen im Jahr 2019 rund 46 Prozent unseres Stroms bereits aus regenerativen Quellen. Und weitere alternative Energiekonzepte stehen schon bereit und warten auf ihren Einsatz. Um die Einbindung dieser in das Energiesystem zu gewährleisten und gleichzeitig die geplanten Kern- und Kohlekraftwerksabschaltungen teilweise zu kompensieren, gehören auch regelbare Energien wie beispielsweise wie zum Beispiel Gas-Kraftwerke, die die eingesetzten Energieträger besonders effizient nutzen, dazu. Warum gerade Erdgas so ressourcenschonend ist und was das für (zukünftige) Betreiber von BHKW-Anlagen bedeutet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Gasförmig und besonders ressourcenschonend – diese Vorteile bietet Erdgas

Fest steht, dass der Anteil erneuerbarer Energien weiter steigen soll. So ist es geplant, bis zum Jahr 2050 rund 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus alternativen Energiekonzepten zu gewinnen. Doch damit das wirklich funktioniert, müssen drei Punkte garantiert sein: Versorgungssicherheit, Preisstabilität und Effizienz. Als Ergänzung zu Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse spielen konventionelle Energieträger wie Erdgas dabei eine wichtige Rolle. Sie helfen, den Atomausstieg bis 2022 zu kompensieren und die Energieversorgung im Land sicherzustellen. Der große Vorteil von Erdgas? Mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), beispielsweise durch ein BHKW, gilt es als ressourcenschonend und ist flexibel sowie dezentral einsetzbar. KWK ist in diesem Zusammenhang extrem wichtig, macht sie es doch möglich, die Effizienz auf die Spitze zu treiben.

Im Vergleich zu Kohle oder Heizöl verbrennt Erdgas durch seinen geringen Kohlestoffanteil besonders schadstoffarm. Unter allen fossilen Energieträgern weist es die geringsten Treibhausgasemissionen und Feinstaubbelastungen auf. Vor allem in technischen Anwendungen überzeugt Erdgas mit hohen Wirkungsgraden und bietet flexible Einsatzmöglichkeiten. In Gewerbe, Handel und Dienstleistung senkt die Umstellung von Öl auf Gas-Brennwerttechnik den Ausstoß von CO2 um bis zu 30 Prozent. Damit gilt Erdgas als ressourcenschonend, besonders sauber und extrem effizient.

Ein weiterer, ganz wesentlicher Pluspunkt ist das bereits vorhandene und extrem gut ausgebaute Erdgasnetz. Seine Infrastruktur bildet den mit Abstand größten Energiespeicher. Darüber hinaus ist es möglich, dieser Infrastruktur zunehmend mehr erneuerbare Synthese-Gase beizumischen, um sie noch klimaschonender zu machen. Somit ist Erdgas neben den erneuerbaren Energien schon heute eine ressourcenschonende Alternative. Das macht Erdgas nicht nur zu einem Energieträger mit Zukunft, sondern vielleicht sogar der Zukunft.

Ressourcenschonendes Erdgas vs. konventionelle Kraftstoffe – das zeigt der Vergleich

Welche Vorteile die Stromproduktion durch Erdgas gegenüber fossilen Brennstoffen wie Kohle bietet, veranschaulicht die folgende Grafik:

Eine Grafik zu den Vorteilen der Stormproduktion durch Erdgas gegenüber fossilen Brennstoffen
© 06/2015 by Volker Quaschning, Quelle: https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2-spez/index.php

Während Braun- und Steinkohle fast 0,4 kg CO2 pro kWh Brennstoffenergie freisetzen, liegt Heizöl mit 0,28 kg CO2/kWh bei deutlich geringeren Emissionen – was im direkten Vergleich immer noch viel ist. Erdgas erweist sich an dieser Stelle als wesentlich ressourcenschonender. Mit nur rund 0,2 kg CO2/kWh zeigen sich Flüssig- und Naturgas hier als deutlich klimafreundlichere Alternative bei der Stromproduktion. Lässt man nun noch die Wirkungsgrade mit einfließen, welche bei der KWK besonders hoch sind im Vergleich zur getrennten Erzeugung sind die Unterschiede bei den CO2-Emissionen je Endenergie (Strom, Wärme) noch deutlicher.

Diese Branchen setzen auf ressourcenschonendes Erdgas

Ganz egal ob Privathaushalt, Wirtschaft oder Industriebetrieb – alle brauchen Strom und Wärme. Dabei haben vor allem Industriebetriebe einen hohen Bedarf: 2016 entfielen nach Angaben des Branchenverbands BDEW knapp 40 Prozent des Gasabsatzes auf die Industrie, dabei insbesondere auf die chemische Industrie. Auch hier erweist sich Erdgas als ressourcenschonend, hält es Temperaturen doch präzise und zuverlässig. Damit ist Erdgas in Gewerbe und Handel sowie bei Dienstleistern mit mehr als 50 Prozent des Gesamtabsatzes an Gas der Wärmelieferant Nummer eins.

Im Zusammenhang mit der Nutzung von Erdgas sind auch Gas-Kraftwerke ein wichtiges Thema. Durch ihre Flexibilität sowie ihre Dezentralität können sie bedarfsgerecht hoch- und heruntergefahren werden, womit sie Versorgungsschwankungen im Stromnetz ausgleichen. Somit minimieren sie das Risiko von Versorgungsschwankungen und Netzengpässen. Gerade in Zeiten, in denen die volatilen Energieerzeuger stetig zunehmen, sind Gas-Kraftwerke die idealen Partner, um die Energiewende versorgungssicher und ressourcenschonend zu gestalten.

Zudem bieten Gas-Blockheizkraftwerke eine der effizientesten und umweltschonendsten Möglichkeiten für eine Strom- und Wärmeerzeugung mit fossilen Brennstoffen.
Auch deswegen setzen Industrie und Gewerbe vorrangig auf Erdgas, wenn sie Effizienz- und Klimaziele erreichen wollen. Weiterhin sind strengere Auflagen in Bezug auf Emissionen mit Erdgas wesentlich leichter umzusetzen, weil es so ressourcenschonend ist. Entscheidende Vorteile haben an dieser Stelle auch Stadtwerke. Sie können ein effizientes BHKW in ein Nahwärmenetz einbinden. Das wiederum kann u.a. den Primärenergiefaktor im Netz senken sowie die Wirtschaftlichkeit durch den zusätzlichen Stromerlös erhöhen.

Ressourcenschonendes Erdgas und seine Potenziale richtig nutzen

Es steht also außer Frage, dass insbesondere die Industrie ein großes Potenzial für die Nutzung von Erdgas bietet – zumal sich hier in Sachen Umwelt- und Klimaschutz noch einiges tun kann. Aber auch städtische Institutionen wie Schwimmbäder oder Stadtwerke, die Wärmenetze betreiben, können extrem von erdgasbefeuerten BHKW-Anlagen profitieren.

Gerade vor dem Hintergrund, dass es bis Ende 2022 in Deutschland keine aktiven Atomkraftwerke mehr geben und die Bundesrepublik bis zum Jahr 2038 alle Kohlekraftwerke abschalten soll, spielen alternative Energiekonzepte eine entscheidende Rolle. Denn in der Stromversorgung des Landes entsteht in jedem Fall eine Lücke, die es zu schließen gilt. Und genau hier können Gaskraftwerke ihre Vorteile mit Sicherheit ausspielen.

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