Nachhaltige und umweltfreundliche Wärme an sämtliche Haushalte liefern – das war das Ziel der Bürger.Energie.Neckar.Enz GmbH (B.E.N.E) aus dem Großraum Stuttgart. Dahinter stand die Idee einer langfristigen, zukunftssicheren und sauberen Lösung, die die Ressourcen vor Ort nutzt, Versorgungssicherheit garantiert und dazu eine hohe Sinnhaftigkeit hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In Möglingen ist ein Musterbeispiel für eine gelungene umweltfreundliche Wärmeproduktion entstanden. Denn Energie aus Möglingen ist ab sofort mehr als „grün“.
Wie genau das Best Practice Beispiel nachhaltiger Energie aus Möglingen aussieht, erfahren Sie in dieser Case Study.
100 % lokal – so regional soll die grüne Energie aus Möglingen sein
Als Teil eines Firmenkonstrukts zur Energieversorgung liefert die B.E.N.E GmbH Wärme in den Großraum Stuttgart. Zu den Versorgungsgebieten gehört neben den Regionen Vaihingen, Bietigheim-Bissingen und Schwieberdingen unter anderem auch Möglingen. Da dort bereits einige Komponenten vorhanden waren, um eine umweltfreundliche Methode der Wärmeproduktion für das lokale Wärmenetz zu implementieren, war dem Energieversorger schnell klar: Unsere umweltfreundliche Energie soll aus Möglingen kommen.
Neben einem Holzpelletheizkraftwerk und einem Hackschnitzelheizkraftwerk waren am Standort Möglingen bereits Wärmepumpen und Biogas-Blockheizkraftwerke im Einsatz. Diese sollten die Basis für die Versorgung mit nachhaltiger, umweltfreundlicher und lokalproduzierter Energie aus Möglingen bilden. Um dem Projekt zusätzlich eine hohe Sinnhaftigkeit zu geben, war es der B.E.N.E GmbH wichtig, soweit wie möglich die vor Ort vorhandenen Ressourcen wie Wind, Sonne und Wasser zu nutzen.
Vom Exoten zum Vorzeigebeispiel
Ziel des lokalen Energieversorgers war es zudem, ein komplett neues Nahwärmenetz für die Gemeinde Möglingen zu errichten, das eine Wärmeversorgung etabliert, die extrem ausfallsicher ist und auch auf lange Sicht als saubere Lösung mit hoher Effizienz überzeugen kann. Zudem sollte es sich um ein geräuschloses Konzept der Energiegewinnung handeln. Auf ihrer gezielten Suche nach einer umweltfreundlichen Methode der Wärmeproduktion für das lokale Wärmenetz ist die Bürger.Energie.Neckar.Enz auf eine sehr zukunftssichere und klimafreundliche Art der Energieerzeugung gestoßen. Diese konnte sich zudem perfekt in die bereits vorhandenen Komponenten einfügen, mit denen die Energie in Möglingen bisher hergestellt wurde.
So sollte die Lösung eine Kombination aus Jenbacher BHKW, einer Solaranlage und einem Wärmespeicher sein. Denn damit lässt sich nicht nur die Versorgungssicherheit gewährleisten, sondern auch eine höchst effiziente Wärmeproduktion realisieren. Für diese Idee der lokalen, grünen Energie aus Möglingen wurde der Energieerzeuger zunächst jedoch als „Exot“ belächelt – bis das Projekt fertig war. Dann zeigte sich nämlich schnell: Die B.E.N.E GmbH hat ein beispielhaftes Umsetzungsmodell geschaffen, das ein Vorzeigeprojekt für die Region ist.
Energie made in Möglingen – das Projekt
In den Jahren 2020/2021 sollte das Projekt der Energie aus Möglingen starten. Nach einer Analyse des Ist-Zustandes vor Ort war schnell klar, um welche Komponenten die bereits bestehenden Installationen ergänzt werden mussten. So wurde in einem Möglinger Wohngebiet mit dem Jenbacher JMS 320 zunächst ein neues BHKW mit einer Leistung von 999 kWel installiert. Die Bebauung vor Ort sorgt dabei für eine höchstmögliche Energiedichte, nah am Verbraucher. Zur maximalen Wärmeauskopplung wurden zusätzlich zwei Abgaswärmetauscher sowie eine Wärmepumpe angebracht. Letztere ist dabei so ausgelegt, dass sie die Strahlungswärme und das Niedertemperaturabgas des BHKW optimal für eine nachhaltige Energie aus Möglingen nutzen kann.
Ein großer Pufferspeicher mit einem Volumen von 750 m3 bietet die Möglichkeit, 750.000 Liter Wasser zur Wärmespeicherung aufzunehmen. Eine eigens installierte Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach dient der Stromerzeugung für den Eigenbedarf, womit sich der Betrieb des BHKWs selbst trägt. Ein weiterer Reservekessel ergänzt die Neuinstallationen der Anlage. Für ein intelligentes Energiemanagement setzt die Bürger.Energie.Neckar.Enz zudem auf ein umfassendes „Vollmonitoring“ auf Erzeuger- und Verbraucherseite. So weiß der Betreiber jederzeit, was in seinem Wärmenetz passiert, kann Ausfälle sowie Serviceeinsätze minimieren und die Versorgungssicherheit stabilisieren. Auf diese Weise lässt sich eine maximale Optimierung der Energieerzeugung erreichen. Denn die Energie aus Möglingen soll in sämtlichen Facetten nachhaltig und transparent sein.
Öko? Logisch! So geht Wärmeerzeugung in Möglingen
Um die Energieherstellung so effizient wie möglich zu gestalten, wartet die Anlage in Möglingen mit zwei weiteren Besonderheiten auf. So dient zum einen die Wärmepumpe als Wärmeerzeuger, wenn der Strompreis niedrig ist bzw. wenig Strombedarf im Netz herrscht. Sind der Strompreis und der Strombedarf im Netz hoch, dient das BHKW als Stromerzeuger. In diesem Zusammenhang bietet der große Pufferspeicher zusätzlich die Möglichkeit, das BHKW strommarktgeführt und im Flexbetrieb laufen zu lassen. Der Strom der BHKW-Anlage wird immer dann in das Netz eingespeist, wenn die Marktpreise hoch sind. Die Wärme versorgt das neue Wärmenetz bzw. wird im Pufferspeicher zwischengespeichert.
Eine weitere Besonderheit des Projekts für mehr lokale Energie aus Möglingen: Durch die Bürger.Energie.Neckar.Enz als Initiator wurde das Projekt von der Entwicklung über den Bau bis hin zum Betrieb komplett durch den Betreiber selbst durchgeführt.
Status Quo und Vorteile – ein Zwischenfazit
Stand 2022 ist das gesamte Energiemanagement des Projektes in Möglingen voll digitalisiert und läuft mit einer hybriden Betreuung aus Vor-Ort-Service und Fernwartung. Die Wärmepumpe versorgt das Wärmenetz bei wenig Strombedarf und das BHKW übernimmt die Stromerzeugung bei hohen Strompreisen. Der Pufferspeicher ermöglicht eine zuverlässige Versorgung mit Strom und Wärme sowie die flexible Nutzung des BHKW. Für die Betreiber hat sich schnell gezeigt, dass ihre Idee der nachhaltigen Energie aus Möglingen aufgeht.
Die Vorteile des Projektes liegen dabei auf der Hand: Die Anlage überzeugt mit einer hohen Flexibilität im Einsatz und erhöht so die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage. Dank des Pufferspeichers lässt sich mehr Flexibilität für den strommarktgeführten Anlagenbetrieb umsetzen. Zudem ermöglichen Digitalisierung und Vollmonitoring eine Versorgungssicherheit von nahezu 100 Prozent. Extrem kurze Ausfallzeiten von maximal 30 Minuten garantieren zudem eine sehr hohe Handlungsfähigkeit.
Verlässlichkeit dank eines professionellen Partners
Für die Bürger.Energie.Neckar.Enz hat sich damit gezeigt, dass es richtig war, maximal groß zu denken und ihre „exotische“ Idee auch wirklich in die Tat umzusetzen. Möglich war das auch dank des professionellen Partners an ihrer Seite. Mit Energas als Lieferant und Installateur der Gesamtanlage (d.h. BHKW, Abgaswärmetauscher, Lüftung, Schalldämmung, SCR-Katalysator etc.) hat sich der Betreiber für hochwertige Maschinen sowie gleichzeitig für eine exzellente Servicebetreuung entschieden. Denn wichtig für ein Projekt dieser Größenordnung ist, dass die Maschinen auch wirklich laufen, wenn sie benötigt werden. Darauf muss Verlass sein. Und so steht für die B.E.N.E GmbH fest, dass auch weitere Gemeinden dem Beispiel der lokalen und nachhaltigen Energie aus Möglingen bald folgen sollen.