Blockheizkraftwerke sind ein Paradebeispiel dafür, wie Energie effizient genutzt werden kann. Gerade wenn es um effiziente Energiekonzepte geht, können BHKWs mit etlichen Vorteilen punkten: Sie helfen, die Energiekosten zu senken, sie haben einen extrem hohen Wirkungsgrad, sie vermindern den ökologischen Fußabdruck bei der Energiegewinnung und sie können einen großen Teil der flexibel bereitgestellten Last abdecken, wenn Kohlekraft endgültig Geschichte ist. Und jetzt kommt das große „Aber“. Das alles ist nämlich nur möglich, wenn ein BHKW reibungslos läuft und es nicht zu einem BHKW Ausfall kommt.

Aus welchen Gründen es einen BHKW Ausfall geben kann, was dabei die größten Risikofaktoren sind und welche Strategien eine Vermeidung derartiger Ausfälle begünstigen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Ausfall gleich Stillstand – das sind die schlimmsten Folgen

Ganz klar ist: Ein BHKW-Ausfall ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Hinzu kommt, dass es in den meisten Fällen extrem schwer ist, die Ursachen für den Ausfall zu finden, können diese doch sehr zahlreich sein. Nicht rechtzeitig bemerkt, kommt es so im schlimmsten Fall zu massiven Schäden an der Anlage. Das muss nicht sein! Denn viele Schäden lassen sich bereits im Vorfeld vermeiden – sofern Sie sie im Hinterkopf haben. Welche Strategien dabei helfen, Schäden und einen daraus resultierenden Ausfall der Anlage zu vermeiden, zeigt die folgende Auflistung der drei häufigsten Gründe für einen BHKW Ausfall:

1. Falsche oder nachlässige Reinigung der Filter

Schmutz, Staub und andere Schadstoffe in der Luft sind der größte Feind eines jeden Motors. Das gilt auch für eine BHKW-Anlage. Gerade hierbei ist es sehr wichtig, auf Sauberkeit im Maschinenraum sowie auf eine störungsfreie Belüftung und Entlüftung des Maschinenraums zu achten. So können zum Beispiel entsprechende Filtertaschen dafür sorgen, dass die Lüftung ohne großartige Probleme funktioniert. Sollte es dennoch einmal zu einer Verschmutzung im Maschinenraum kommen, ist es absolut notwendig, dass trotzdem genügend Zuluft durch die Filtertaschen gelangt. Eine regelmäßige Säuberung derselben sollte für Anlagenbetreiber deswegen selbstverständlich sein. Auf diese Weise lässt sich das Risiko für einen BHKW Ausfall bereits um einiges reduzieren.

Wichtig: Be- und Entlüftung im Maschinenraum

Damit Belüftung und Entlüftung im Maschinenraum der BHKW-Anlage ohne Beeinträchtigungen ablaufen können, spielt auch der Luftstrom von Zu- und Abluft eine entscheidende Rolle. Denn Überhitzungen des Motors sind auf jeden Fall zu vermeiden. Dabei ist es wichtig, dass die Luft immer geradlinig vom Generator bis zur Turboseite durch das Modul strömen kann. Verfügt Ihre BHKW-Anlage über eine Dachdurchführung? Dann ist es sinnvoll, auf eine gute Abdichtung zu setzen. Ansonsten kann es zu einem Wassereintritt im Gebäude des BHKW kommen, was die Be- und Entlüftung beeinträchtigt kann. Generell gilt also: Sowohl Wasser als auch Hitze schaden dem Motor, führen zu Störungen und begünstigen (leider) einen Ausfall der Anlage.

Tipp: Lassen Sie in regelmäßigen Abständen die Filter reinigen sowie Be-und Entlüftung überprüfen. Besonders lohnt sich das nach Frühjahr und Sommer, wenn Pollenflug und Erntestaub eine zusätzliche Belastung für die Filter bringen.

2. Unentdeckte Installationsfehler führen zum BHKW Ausfall

Nur eine falsch installierte Komponente, und schon kommt es zu einer Störung. Das ist ärgerlich, aber gleichzeitig oft im Alltag von Anlagenbetreibern zu finden. Einer der häufigsten Installationsfehler ist dabei der fehlende Kondensatablauf. Ist ein BHKW in Betrieb, so prallen oftmals verschiedenste Temperaturen aufeinander. Trifft dann heißes Abgas auf kalte Rohre, entsteht dort säurehaltiges Kondenswasser, welches bei fehlendem Ablauf Rohre und Dichtungen angreift. Und wenn Sie das nicht rechtzeitig bemerken, lassen Störung und BHKW Ausfall nicht lange auf sich warten.

Wichtig: Dichtungen prüfen und Ausdehnungen mit einberechnen

Ähnliches kann passieren, wenn falsche Dichtungen eingesetzt wurden. Sind diese nämlich nicht elastisch, können sie die Rohrleitungen der BHKW-Anlage nicht richtig abdichten. Schon kommt es zu undichten Stellen, die wiederum zu Störungen führen und einen BHKW Ausfall provozieren. Ebenfalls schlecht: ein fehlender Längenausgleich der Abgasleitungen. Diese unterliegen hohen Temperaturschwankungen und dehnen sich im laufenden Betrieb aus. Festverschraubte Leitungen ohne Längenausgleich können den dabei entstehenden Spannungen nicht standhalten. Risse entstehen, der Betrieb der Anlage ist gestört und sie fällt aus.

Tipp: Die Installation einer BHKW-Anlage erfordert tiefgehendes Fachwissen. Setzen Sie bei Einrichtung und Inbetriebnahme deswegen immer unbedingt auf einen erfahrenen Experten. Dieser weiß um die wichtigsten Installationsfehler und umgeht sie gekonnt.

3. Zu wenig Augenmerk auf den Brandschutz

Es ist der Horror eines jeden Anlagenbetreibers: Feuer im BHKW. Doch wenn die BHKW-Anlage brennt, ist bereits lange vorher einiges schief gelaufen. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Leck im Abgassystem des Motors zu einer ungünstigen Ansammlung von Öl im Gewebe der Abgasrohr-Isolierung geführt hat. Dieses ist an sich zwar nicht brennbar, doch wenn es innerhalb des BHKW-Raums zu einem Brand kommt, wirkt das Gewebe wie eine Fackel und gießt sprichwörtlich Öl ins Feuer. Und schon ist der BHKW Ausfall da.

Tipp: Das Abgassystem sollte sich immer oberhalb des Motors befinden. So kann kein Öl in die Rohrisolierung hinein tropfen.

Zu viel oder zu wenig Öl – Grund für einen BHKW Ausfall

Doch wie kann im BHKW-Raum ein Feuer entstehen? Auch das kann mehrere Ursachen haben. Zum einen können defekte Bauteile einen Brand verursachen, wenn sie sich beispielsweise aus ihrer Verankerung lösen und dabei den Motor beschädigen. Ist das nämlich der Fall, so verliert der Motor Öl, das sich bereits durch kleine Unachtsamkeit (wie zum Beispiel eine unerlaubt im Motorraum gerauchte Zigarette) entzünden kann. Oder aber es ist der umgekehrte Fall: Durch eine Beschädigung des Motors tritt Öl aus. Ohne Öl kommt es zu einer höheren Reibung und der Kolben dehnt sich aus. Das verursacht einen sogenannten Kolbenfresser, wobei der Pleuel abreißt und dann den Motorblock durchschlägt. Das daraufhin auslaufende Öl kann ebenfalls einen Brand sowie einen BHKW Ausfall verursachen.

Tipp: Durch die regelmäßige Wartung Ihres BHKW fallen Verschleiß und Beschädigungen der Bauteile auf, bevor es zu spät ist. Rechtzeitig ausgetauscht, verringert sich so das Risiko von Störungen und einem BHKW Ausfall.

Mehr ist mehr – wer sein BHKW wartet, verhindert einen Ausfall

Fest steht, sowohl Installationsfehler als auch mangelnde oder unregelmäßige Wartung gehören zu den häufigsten Ursachen für einen BHKW Ausfall. Für Sie als Anlagenbetreiber ist es deshalb unerlässlich, Ihr BHKW regelmäßig warten zu lassen – denn nur, wenn Motor, Öl und Bauteile in gleichbleibenden Abständen kontrolliert werden, verhindern Sie teure Schäden und Ausfälle. Und ganz nebenbei: Das Geld, was Sie vielleicht durch Verzicht auf eine Wartung sparen würden, reicht mit Sicherheit nicht aus, um die Kosten eines Schadens zu decken.